Der Besucher ist aufgefordert den gesamten Bau abzuschreiten und dem Lockruf des Goldes zu folgen. Es handelt sich dabei nicht um richtiges Gold, sondern um ein Kompositgold, eine
Legierung aus Zink und Kupfer, welche sich an der Luft verändert und oxidiert. Es ist der Schein, das "als ob", oder "so wie" das den Besucher lockt.
Der Faltenwurf besteht aus einem prächtigen Gewebe. Eine fragile Skulptur ohne Anfang und Ende. Jede Falte ist eine Wiederholung ihrer Vorgängerin, ohne die Vorläufer zu duplizieren.
Kein Körper der hier verhüllt wird. Die Faltung steht ganz für sich allein. Der Betrachter ist eingeladen dem Linienverlauf mit den Augen nachzugehen und sich den sanften Schwüngen anzuvertrauen
und immer tiefer in die Materialität einzutauchen. Das wiederholen des immer gleichen schreibt sich ein in die Gedanken. Ein Mantra der geistigen Verdichtung von Raum und Zeit.
Sonne, Wind und Regen werden dem Gewebe mächtig zusetzen und der einstige Glanz wird einer zunehmenden Verdunklung weichen. Die schnelle Alterung, das Kompositgold oxidiert an der
Oberfläche des Gewebes, macht uns die Einzigartigkeit und Unwiederbringlichkeit eines jeden Momentes bewusst.
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